Ob
Wasserkraftnutzung in Bachtälern, Wallhecken zur Brennholzgewinnung, oder die
berühmten holländischen Windmühlen: erneuerbare Energien prägen den Charakter
der Landschaft seit Jahrhunderten. Die Energiewende bringt neue Technologien
und damit verbunden neue Landschaften mit sich. Weithin sichtbare Windturbinen,
große Biogasanlagen mit ausgedehnten Maisfeldern, Freiland-Photovoltaik oder
die Intensivierung der Holznutzung in Wäldern sind jedoch umstritten, so auch
in der Euregio, wo unterschiedliche Politiken zum Ausbau der erneuerbaren
Energien aufeinandertreffen.
Der 3LP beteiligte sich daher am EU COST-Projekt
RELY "Renewable Energy and Landscape Quality". Das europäische
Forschungsnetzwerk beschäftigte sich mit der Frage, wie erneuerbare Energien
besser mit der Landschaft vereinbart und eine
größere Akzeptanz in der Bevölkerung hergestellt werden können.
In einer E-Lecture zeigte 3LP Projektleiterin Anja Brüll auf, wie eine
"komplementäre Biomasse-Strategie" im Dreiländerpark (siehe LP3LP Projekt) aussehen und mit Landschaftsqualitätszielen korrespondieren könnte.
Dabei tragen verschiedene Landschaftselemente nicht nur zur Bioenergiegewinnung
bei, sondern erbringen auch Ökosystemleistungen und stärken den
Landschaftscharakter, wie z.B. eine ökologische Heckenbewirtschaftung,
terrassenförmige Agrarholzstreifen, Feuchtgebiete mit Weiden zur
Abwassernachreinigung oder die Nutzung von Grasschnitt aus privaten Gärten und
Naturschutzflächen. Im Anschluss organisierte der 3LP dazu auf dem Forum 2017
den Workshop "Bocage und Bioenergie" mit modellhaften Projekten und
Initiativen aus den Partnerregionen.
Laufzeit:
2016-2018
Förderung: COST Programm (EU)
Leitung: Universität
Nürtingen-Geislingen (D)
Dreiländerpark: Beiträge zu Landschaft und Bioenergie mit Online-Vortrag „Landschaftsqualitätsziele und komplementäre Biomasse (Re)Produktion“
Projekt Webseite: cost-rely.eu
Buch: RELY Buchveröffentlichung
Download: RELY Flyer